H2ercules stellt sich Ihren Fragen

Sie haben noch offene Fragen zum Projekt H2ercules, der Partnerschaft von OGE und RWE oder Details zum weiteren Vorgehen? Hier bieten wir Ihnen einen Überblick der wichtigsten Informationen rund um das Projekt und den damit verbundenen Themen. 

Fragen und Antworten rund um H2ercules

  • H2ercules im Überblick

    Welches Problem löst H2ercules? 

    • Durch den wertschöpfungsstufen-übergreifenden Ansatz im großen Stil wird das Henne-Ei-Problem aufgelöst, da Produktion, Speicherung, Infrastruktur und Abnehmer den Schritt von regional begrenzten Leuchtturm-Projekten (z.B. GET H2) zu nationalen Lösungen machen.
    • Hebelwirkung: Durch die Definition des H2ercules-Korridors bieten wir weiteren H2-Interessenten entlang des Korridors eine verlässliche Perspektive für die Anbindung an die überregionale Wasserstoffinfrastruktur. Dadurch wird ein Domino-Effekt ausgelöst, indem sich weitere Wasserstofferzeuger und -verbraucher in den Regionen entlang des H2ercules an diesen anbinden können.
    • Grüne Versorgungssicherheit: So wird eine Diversifizierung der Energieversorgung bei gleichzeitig beschleunigter Dekarbonisierung erreicht.

  • Partnerschaft von OGE und RWE

    Ist die Kooperation für weitere Unternehmen offen?

    • Ja, bei Interesse können Sie sich hier informieren.
    • „By Design“ nehmen für jeden Partner die Vorteile durch das Vorhaben bei Teilnahme weiterer Partner zu.
    • Wir sind bereits mit weiteren Ankerunternehmen im Gespräch, die das Vorhaben unterstützen und dem Projekt beitreten wollen.

    Wie ist die Kooperation mit dem Grundsatz der Diskriminierungsfreiheit beim Netzzugang vereinbar? 

    • Die Leitungen, die im Rahmen von H2ercules auf Wasserstoff umgestellt oder neugebaut werden, werden diskriminierungsfrei allen Marktteilnehmern zur Verfügung gestellt.

    Ist die Gründung eines H2ercules Konsortiums geplant? 

    • Aktuell liegt unser Fokus darauf, ein konkretes und ambitioniertes Vorhaben auszuarbeiten und dafür um Unterstützung bei Politik und weiteren Industriepartnern (sowohl auf Produzenten- als auf Verbraucherseite) zu werben. 
    • Wir wollen mit den wesentlichen Stakeholdern die bestmögliche weitere Ausgestaltung und Umsetzung diskutieren.
    • Es ist eine projekthafte Zusammenarbeit unter Beachtung der Unbundling-Regeln ohne Gründung einer Projektgesellschaft geplant.
     
  • Politische Unterstützung

    Welche politische Unterstützung erwarten Sie? Welche politische Unterstützung brauchen Sie? 

    • Nur mithilfe passender regulatorischer Rahmenbedingungen ist die Umsetzung machbar.
  • Finanzierung

    Wofür werden Fördergelder benötigt? In welcher Größenordnung? Wann? 

    • Die Gesamtinvestitionen für die Errichtung Elektrolyseure und Pipelineinfrastruktur betragen nach vorläufiger Abschätzung rund 3,5 Mrd. €, knapp 2 Mrd. € davon für die Pipelines und 1,5 Mrd. € für 1 GW zusätzliche Elektrolyseurkapazität bis 2030. Die Kosten enthalten noch nicht die Kosten für die notwendigen H2-Speicher.
    • Der konkrete Förderbedarf hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Die Ermittlung ist einer der wichtigen nächsten Schritte.
    • Angesichts der Vorlaufzeiten für Planung, Genehmigung und Bau ist es erforderlich, dass noch in diesem Jahr Fördergelder vom Bund bereitgestellt werden.
    • siehe hierzu auch Details unter Politischen Erfolgsfaktoren.
  • Vorgehen

    Was sind die nächsten Schritte?

    Jetzt müssen wir vom Wollen ins Machen kommen und die Planung detaillieren, d.h.

    • RWE: Standortwahl konkretisieren und weitere Planung Elektrolyseure, dann Machbarkeitsstudie
    • Weiterentwicklung Konsortium, zusätzliche Partner aufnehmen, Allianz vergrößern
    • Erste Behördengespräche
    • Planungen zum Infrastrukturaufbau präzisieren
    • Bewerbung um Fördermittel  

    Was soll in diesem Jahr noch erreicht werden?

    • Ende des Jahres sollten die Förderzusagen vorliegen und die Standorte feststehen. Abhängig vom Förderrahmen könnten die ersten Vorarbeiten beginnen.
  • Wasserstoff-Netz & -Transport

    Wird die Planung für den Bau der Wasserstoffleitungen in den H2-Netzentwicklungsplan Eingang finden? 

    • Die umzustellenden und neu zu bauenden Wasserstoffleitungen im H2ercules-Projekt werden Teil der deutschlandweiten H2-Netzplanung. Als Teil des NEP Gas Netzplanungsprozesses ist so das Zusammenspiel mit den H2-Aktivitäten der anderen Marktakteure und deren H2-Projekten sichergestellt. 

    Wie viele km Pipeline müssen neu gebaut werden, wieviel lässt sich durch Umwidmung von Erdgas-Pipelines realisieren? 

    • Der Großteil des Leitungssystems basiert auf Bestandsleitungen aus dem Erdgastransport. 
    • So können rund zwei Drittel des H2ercules-Leitungsystems durch Umstellmaßnahmen bereitgestellt werden. Lediglich rund ein Drittel sind Neubaumaßnahmen. (Umstellung: 1.000 km, Neubau: 500 km).
    • Wenn für wichtige Verbindungen kurz- bis mittelfristig keine hinreichend potenten Leitungen zur Umstellung auf Wasserstoff zur Verfügung stehen, planen wir an diesen Stellen Neubauten ein, um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft durch Schlüsselverbindungen zu beschleunigen. 

    Werden in den Leitungen auch grauer oder blauer Wasserstoff transportiert? Wird in den Leitungen reiner Wasserstoff transportiert? 

    • Wir transportieren 100% Wasserstoff.
    • In Deutschland gibt es aktuell keine geplante Erzeugung von blauem Wasserstoff. Die Erzeugung von RWE an der deutschen Nordseeküste umfasst ausschließlich grünen Wasserstoff. RWE ist – im Einklang mit vielen externen Studien – davon überzeugt, dass sich mittelfristig alleinig grüner Wasserstoff durchsetzen wird. 
    • So wie es nur ein Stromnetz für konventionell erzeugten und Strom aus erneuerbaren Quellen gibt, wird es auch nur ein Wasserstoffnetz geben.  
    • Insbesondere für den Hochlauf setzt die nationale H2-Strategie ebenfalls ergänzend zu grünem auf blauen Wasserstoff.
  • Speicher & Leistung

    Welche Speicherkapazitäten sind im Zusammenhang mit dem Projekt geplant?  

    • In unmittelbarer Nähe des Projekts H2ercules liegen diverse Kavernenspeicher, die an das Netz angeschlossen werden können und insgesamt eine Energiespeicherkapazität von rund 24 TWh haben. 
    • Über das GET H2-Projekt ist insbesondere der Speicher in Gronau-Epe an das Netz angeschlossen. Seitens RWE ist es geplant einen ersten H2-Speicher in 2027 in den kommerziellen Betrieb zu nehmen.
  • Leitungen

    Unterscheiden sich Wasserstoffleitungen von Erdgasleitungen? 

    • Die eingesetzten Stähle bei Erdgasleitungen sind zum Transport von Wasserstoff grundsätzlich geeignet. Abhängig von der Ausführung kann es erforderlich sein, Armaturen oder andere Einbauteile auszutauschen.

    Sind die Leitungen sicher?  

    • Der Transport von Wasserstoff über Fernleitungen ist eine erprobte Technologie. In Deutschland und vielen anderen Ländern bestehen bereits seit Jahrzehnten privatwirtschaftliche Wasserstoffnetze, die sicher betrieben werden. Aus ihrer langen Erfahrung im Transport von Erdgas verfügen OGE über die notwendige Expertise, um den sicheren Betrieb der Wasserstoffinfrastruktur zu gewährleisten. 
     
  • Wasserstofferzeugung/Elektrolyse

    Welche Standorte für Elektrolyseure nimmt RWE in den Blick? Nach welchen Kriterien wählt RWE die Standorte aus? 

    • Bei Standortauswahl zeitnaher Anschluss an H2-Pipelinenetz und Stromnetzanbindung wichtig, hierfür brauchen wir auch die Unterstützung der Länder bei der Genehmigungsplanung.
    • Fokus auf netzdienlichem Einsatz der Elektrolyse-Kapazitäten, daher netzdienliche Standortwahl mit ausreichenden Übertragungs- und Leitungskapazitäten an den Netzanschlusspunkten.

    Wann werden die Elektrolyseure ans Netz gehen? 

    • Ziel: Inbetriebnahme in zweiter Hälfte der 2020er Jahre.  
    • Abhängig von Vorlaufzeiten, u.a. für Genehmigungsverfahren; wichtig sind hier politische Beschleunigungsmaßnahmen, z.B. Verzicht auf Bebauungsplanverfahren im Außenbereich oder Möglichkeit zur Errichtung in Gewerbe- statt Industriegebieten. 
  • Rückverstromung

    Der Wasserstoff soll auch zur Rückverstromung genutzt werden – Wo sollen die entsprechenden Kraftwerke entstehen? Sind das Neubauten?

    • RWE prüft Optionen vorwiegend an bestehenden Standorten. Dabei werden technische sowie genehmigungsseitige Kriterien einbezogen, ebenso die Anbindung an die Netzinfrastruktur Strom sowie Gas/H2 gemäß Netzentwicklungsplänen.

    Wann wollen sie die bestehenden Anlagen auf Wasserstoff umstellen?

    • Der genaue Zeitrahmen hängt insbesondere von der verlässlichen Verfügbarkeit des Wasserstoffs an den Standorten ab.   
    • Zudem von der H2-readiness der Anlage bzw. der Möglichkeit der direkten Verstromung von H2

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